Blog wiederbeleben

Ich hauche dem Blog wieder Leben ein, da die NOW Seite einfach zu wenig Raum bietet, um so richtig drauflos zu schwadronieren. Ich habe die Tage begonnen, den dritten Band aus der Le Fantom Reihe zu schreiben. Der erste Teil ist ja gerade Ende Mai erschienen, den zweiten Band lasse ich gerade abliegen, um mich dann im September an die Korrekturen zu machen, und zwischendurch fahren mein Mann Richard und ich auf Urlaub.

Ich will ja nicht sagen, dass das wahnsinnig aufregende News sind, aber ich erzähle sie Euch einfach 🙂

Aus Mastodon ziehe ich mich zurück, da ich dort mehr damit beschäftigt bin, junge Damen aus England, die sich mit „Hi, Honey“ melden, zu blocken, als gute Beiträge zu lesen. Ich habe ein Profil bei Bluesky angelegt und schau dort mal eine Zeit zu, wie das läuft.

Was gibt es sonst Neues? Ach ja, neben den Leuchtturm Notizbüchern, die ich gerne benutze, habe ich mir jetzt auch ein neues Moleskine-Notizbuch zugelegt, dessen Größe mich begeistert – zwischen A5 und Pocket. Also so was wie ein Phablet unter den Notizbüchern.

Obwohl ich mir vorgenommen habe, das Rohmanuskript für den nächsten Roman mit der Hand zu schreiben, arbeite ich nun doch lieber am PC weiter und nutze Libreoffice auf Linux Mint.

Das wars derweil für die Woche. Man liest sich!

Bilder, die wir nicht schossen

eine mechanische Spieluhr, rostig
auf Wüstenboden
ein Schweißtropfen auf
sonnenmüden Wimpern
nasse Pferde, matt, unter einem
titanischen Himmel

Eine betende Frau
und einen unrasierten Mann
eine tote Katze mit staubigen Augen
aus deren Bauch eine blutnasse Ratte kriecht
zwei schwarze Jungs
die Freude aneinander haben

Die Spieluhr kratzt und spielt
alte Augen suchen die Ferne ab
die Zeit flimmert
wo die Wüste endet
und das Meer beginnt

Ein Junge schleppt Seile
zusammengerollt den Bootssteg entlang
Wellen schlagen müde die Boote
Sand weht über den Steinweg
die Wellen sind weiß und dumm
und zerbrechen die Zeit

Peter Nathschläger, Havanna, 2012

Was man nicht sagt

Ich lese gerade mit sehr viel Genuss das Buch „Schöner schreiben“ von Hauke Goos. Eine Sammlung von 50 wundervollen Sätzen und Szenen der deutschen Literatur. Ganz großartig ist nicht nur die Auswahl der bemerkenswerten Sätze und Szenen, sondern auch die literarische Auseinandersetzung mit der Auswahl.

In all den Beispielen finde ich mehr oder weniger deutlich die alte Weisheit, dass man nicht alles sagen muss, was man weiß, um den Leser zum Mitwisser zu machen. Oft liegt genau in dem, was man zB mit einem Gedankenstrich auslässt, eine dröhnende Wahrheit. Und da fiel es mir wie ein Flies in die Hände – die Erkenntnis, wie ich ein Romanprojekt retten kann, dessen Idee mich nach wie vor vollkommen überzeugt, dass ich aber verzagt liegenließ, weil ich nicht wusste, wie ich mich der Geschichte nähern soll. Jetzt hab ichs. Im Grunde genommen haben mir das schon so einige Kritiker gesagt, mehr oder weniger unverblümt, mehr oder weniger geschickt. Hemingway war wahrscheinlich der Großmeister der Auslassung; den Leser zu einer Wahrheit führen, in dem man sie nicht ausformuliert. Verdammt, das führte schon James Woods in seinem Buch über die Kunst des Erzählens an.

Na gut, dann also los. Ich lasse mal den Elias auf der Venus allein (okay, okay, er ist erst auf dem Weg dorthin und lernt gerade das Gespenst der Rakete kennen) und widme mich der Geschichte einer merkwürdigen und letztendlich zutiefst vergifteten Freundschaft zwischen einem alten Mann und einem schönen Jungen – und einem vollendeten Betrug …