Ich bin im März 1965 in Wien geboren und wuchs in einem behüteten zu Hause mit meinen Eltern und Brüdern im zweiten Bezirk auf. Dort war ich ein Hinterhofkind und ein – sagen wir mal – handzahmer Herumtreiber. Unsere Spielplätze waren das alte Überschwemmungsgebiet auf der anderen Seite der Donau, die Ruinen des alten Kohlekraftwerks, der Wiener Prater, die Hinterhöfe der alten Zinshäuser.
Solange ich pünktlich heimkam und keinen Unsinn machte, war ich frei wie ein Vogel. Damals schon war ich der Geschichtenerzähler, der die Handlung von Fernsehserien wie U.F.O. oder Raumschiff Enterprise ummodelte, um die wilden Jungs, die wir waren, in die Handlung einzubauen. Auf dem Überschwemmungsgebiet gab es ein Versteck von Außerirdischen und ein anderes mit irren Clowns, die Rasiermesserklingen im Mund statt Zähnen hatten, die es nach zartem Kinderfleisch gelüstete. Ein paar von uns spielten lieber Soldaten. Die handvoll Freunde um mich – na, wir liebten das Radfahren, oder im Sommer im Stadionbad Randsprünge zu üben.
Hauptberuflich arbeite ich bei einem IT-Dienstleister; dort sorge ich als Senior Manager für die Gestaltung und Weiterentwicklung von IT Prozessen, Richtlinien und Leitlinien. Wir entwickeln Strategien für die digitale Transformation, polieren die Methoden und versuchen, die vorhandene Prozesswelt zu entrümpeln.
Außerhalb des Büros bin ich Schriftsteller. Ich schreibe vor allem Romane, aber auch Kurzgeschichten, Essays, Novellen, und in ferner Vergangenheit verfasste ich auch Gedichte. Meine literarische Heimat verorte ich im fantastischen Realismus, obwohl in meinen Büchern häufig ganz einfach nur schlechte Menschen Schlechtes tun und ich gebannt mitverfolge, wie die Guten versuchen, dem Einfluss des Bösen zu entkommen und ihr Leben weiterzuleben.
In der Hauptsache bin ich der Ehemann von Richard. Wir sind seit bald dreißig Jahren zusammen, die letzten zehn Jahre sind wir verpartnert. Wir leben im Westen von Wien, im Bezirk Ottakring, nahe am Wienerwald. Die Verkehrsverbindung ist großartig, unser Leben ist ruhig. Richard und ich haben es nach unseren wilden Anfangsjahren voller Partys, Champagner, Glanz & Wahn, gerne ruhig. Wir reisen in Europa mit dem Auto; in der Vergangenheit waren wir regelmäßig auf Kuba, wo wir eine handvoll Freunde haben. Seit vier Jahren besuchen wir Alicante, wenn wir Lust auf Spanien haben. Auf dem Plan stehen auch Valencia, Barcelona und Malaga. Richard redet inzwischen beunruhigend oft davon, mal nach Thailand zu wollen … und der wollte da nie hin. Nie!
Irgendwann, so steht es auf meiner Wunschliste, will ich auch eine ausgedehnte Bahnfahrt angehen. Um Richard auf diesen Trichter zu bringen, muss ich ihn noch eine Weile bearbeiten.
Im aktuellen Xtra gibt es ab Seite 34 ein Interview mit mir anlässlich der Veröffentlichung meines neuen Romans Du warst der Plan.
Kontakt
peter [at] nathschlaeger [.] com