
Geschichten erzählen, das scheint mir zu liegen. Mit Freunden am Lagerfeuer sitzen, die sternenvolle Stille auf den Schultern. Mit einem Bier in der Hand den Funken nachblicken und das Krachen des Holzes hören, das im Feuer birst!
Geschichten ergeben sich wie von selbst. Man muss nur die Muße haben, zuzuhören, ihnen Raum bieten und zulassen, dass sie sich entfalten können. Als Schriftsteller schreibt man nur noch auf, was einem der unsichtbare Erzähler berichtet. Ihr wisst ja, er bewegt sich innerhalb des Erzählraums, und manchmal außerhalb. Er sieht mehr, als wir Schreiber, er sieht die ganze, die wahre Geschichte, und wenn sie schlecht erzählt ist, dann trifft ihn keine Schuld, sondern immer den, der sie notiert, und vielleicht nicht richtig zugehört hat.
Versucht das mal am Lagerfeuer, wenn Ihr mit Freunden den Funken zuseht, die in den Nachthimmel steigen und zu Sternen werden. Hört zu. Die Geschichten wissen ganz von selbst, wie und wo sie Euch finden. Ihnen zu begegnen, ist ein Abenteuer. Ein Fest fürs Leben, wie es Hemingway ausgedrückt hätte.
Deswegen schreibe ich, deswegen wollte ich das immer: Man muss bereit sein, wenn die Geschichten einen finden, denn manchmal gleichen sie Geistern, die einfach vorbeiziehen. Diese Wehmut ist unendlich.