Rolf Dobelli, und das ist kein Dummer, rät generell vom Konsum von News ab. Man gewinnt keine Erkenntnisse durch den Konsum von News, man lernt daraus nichts, sie tragen nichts dazu bei, im Leben bessere Entscheidungen zu treffen. Schon Jorge Luis Borges sagte in seinen Gesprächen mit dem argentinischen Schriftsteller Ernesto Sabato, Zeitungen würden geschrieben, um vergessen zu werden. Und was damals für die Zeitungen galt, gilt heute umso mehr für so flüchtige Medien wie Twitter, Facebook, Instagram, TikTok, vk und wie sie alle heißen. News konsumieren ist das neue Kiffen. Man vertrödelt Zeit, verwirrt sich durch Meinungen und lernt nichts dabei. News konsumieren schränkt die Aufmerksamkeitsspanne und die Konzentrationsfähigkeit ein und die Algorithmen hinter den News schröpfen den User wie Mastgänse mit immer beängstigenden News, weil die nun mal am häufigsten gelesen werden und die meisten Interaktionen bewirken.
Heutige und damalige Zeitungsmacher wollen kein „Aha“ aus dem Publikum, sondern ein dauerhaftes und vielstimmiges „Das darf doch alles nicht wahr sein!“ Geraune.
Wenn man von Schriftstellerei spricht und schreibt, sich darüber informiert, geht es um ein paar große Themen:
Wie schreibe ich einen guten Roman?
Stil, literarische Methoden, Erzähltechniken, Sprache
Wie finde ich einen Verlag, wie veröffentliche ich und:
Wie möchte ich in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden?
Womit schreibe ich?
Heute möchte ich mich mit dem dritten Thema befassen. Nämlich, womit man schreibt.
AutorenApps
Meines Wissens hat Ernest Hemingway den Großteil seiner Romane und Kurzgeschichten in einem Hotelzimmer des Ambos Mundos in Havanna geschrieben, und in seiner Finca Vigia in Santa Maria de Paula, ebenfalls in Havanna – mit der Hand auf lose Blätter. Stephen King schreibt auf Microsoft Word auf einem Mac, Neil Gaiman schreibt seine Erstentwürfe mit einer Füllfeder in Leuchtturm1917 Notizbücher und dann erst mit LibreOffice, Andreas Eschbach nutzt Papyrus. Manche Drehbuchautoren nutzen scheinbar gerne Scrivener.
Ich habe im Laufe der Zeit folgende Schreibprogramme genutzt, um meine Romane und Kurzgeschichten zu schreiben:
All diese Programme versprechen, den Autor in seiner Arbeit zu unterstützen und geben Module und Tools an die Hand, um den organisatorischen Teil der Autorenarbeit zu vereinfachen. Das Versprechen ist vollmundig und klingt gut, wirft aber bei näherer Betrachtung ein paar Fragen auf. Unter anderem auch, warum die dilettantischsten und stümperhaftesten Romane von öffentlichchkeitsgeilen Self-Publishern mit den teuersten Autorenapps verfasst werden (Papyrus, Scrivener), während Meisterwerke wie die von Gabriel García Márquez, Ernest Hemingway oder Neil Gaiman ohne all diese Tools und Gizmos verfasst wurden und werden? Wieso konnte sich die Überzeugung verbreiten, Profis würden mit solchen Apps arbeiten? Dasselbe gilt für Notizapps. Je komplexer und mehr Funktionen, desto besser. Dachte ich auch eine Zeit lange. Heute mag ich es einfach und effektiv.
Onlyoffice
Nachdem ich vor einiger Zeit von Windows 11 auf Linux Mint umgestiegen bin und mich Schritt für Schritt aus dem Krakengriff US-amerikanischer Dienstanbieter befreite (Mailprovider, Browser, Suchmaschine, OS, Office) und auf Linux einige dieser Programme nicht, oder wenn, dann nur unter WINE laufen, habe ich den letzten Roman (Auf dieser Frequenz) mit LibreOffice geschrieben und den letzten unveröffentlichten Roman (Du bist der Totem) mit ONLYOFFICE. Und ich schätze, ich werde bei ONLYOFFICE schreiben. Aus folgenden Gründen:
Es ist vollkommen kompatibel mit MS Office, was mir den Manuskriptaustausch mit dem Verlag erleichtert
Es ist unaufdringlich, gut designt, hat die Funktionen, die ich brauche, und zumindest eine, die die anderen nicht haben: Man kann unterschiedliche Module von ONLYOFFICE in Tabs nebeneinander öffnen. Das heißt, ich habe zB in einem Tab das Manuskript offen, in einem zweiten die Kurznotizen und im dritten ein Excelsheet mit der Liste der wichtigsten Charaktere und deren Eigenschaften.
Mit der Version 9 von ONLYOFFICE wurde auch die GUI überarbeitet und ist angenehm fürs Auge, wenn man Funktionen braucht und unaufdringlich, wenn man sich aufs Schreiben konzentrieren will.
Mir am wichtigsten: Das Programm steht mir nicht im Weg, wenn ich schreiben will, es drängt mit keine Funktionen auf, die ich nicht brauche, und bittet mich nicht ständig, mich mit ihm zu befassen, um doch bitte wirklich alle Funktionen zu kennen und nutzen zu können
Das Programm ist Open Source und auf Github einsehbar, der Hauptsitz des Unternehmens ist in Riga, Lettland
Man kann es auf Linux als SNAP oder AppImage nutzen.
Einziger Minuspunkt, den ich schon öfter eingeworfen habe: Die Implementation von Language Tool als Add-On ist bestenfalls halbherzig.
Herangehensweise
Wenn ich zu schreiben beginne, war ich mit der Geschichte meistens schon zwei oder drei Monate sozusagen schwanger. Ich mache mir in Notizbüchern handschriftliche Notizen, meistens Szenen, Sketches, Kritzeleien, Kapitelnamen und Schlussfolgerungen. Das ist noch nicht wirklich produktiv, es ist ein Herumspielen mit Ideen.
Dann beginne ich, die Schreibarbeit vorzubereiten. Dazu lege ich in der Cloud unter „Projekte“ einen neuen Ordner an und in diesen neuen Ordner kommen ein paar Unterordner. Meistens folgende:
Manuskript (Da kommt das Manuskript rein)
Archiv (Alte Versionen, andere Formate, Schnippsel)
Notizen (Eschbachs Methode. Zwei Dateien
Muss noch geschehen
Beim Überarbeiten beachten)
Für die Veröffentlichung (Was bisher geschah, Klappentext, Buchbeschreibung, Expose, Pitch)
Bilder (inspirierende Fotos von Orten und Menschen)
Auswahlkriterium
Am Anfang dachte ich, ich brauche eine Software, die alles kann. Einfach alles! Je länger ich schreibe, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass die Software, mit der ich schreibe, am besten transparent ist und mich direkt auf die Geschichte sehen lässt. Sie soll keinesfalls zwischen mir und dem Text stehen. Ich brauche nicht alle Funktionen, ich brauche nur die, die ich für meine Arbeit brauche. MS Office kann viel zu viel, LibreOffice ist überladen. Den vielen , zum Teil modularen Funktionen von Papyrus und Scrivener kann ich nichts mehr abgewinnen, weil sie mich eher vom Schreiben abhalten und verleiten, mit ihnen zu spielen. Der Funktionsumfang von ONLYOFFICE ist auch für Teamarbeit geeignet und für den Einsatz in Büros, es ist aber auch leichtfüßig und agil für Schriftsteller wie mich, die Romane schreiben, die bis zu 500 Seiten Umfang haben. Damit kommen die Desktopversionen locker klar.
Was ich also von einer Schreibsoftware erwarte, ist:
Sei mir nicht im Weg
Sei unaufdringlich
Mach keine Mätzchen
Ermögliche einfachen Austausch mit dem Verlag
Sei schnell
Und hübsch darfst Du auch sein 🙂
Ich habe nun ONLYOFFICE als Snap auf Linux Mint installiert und benutze die Onlineversion von ONLYOFFICE, die mein Cloudanbieter implementiert hat. ONLYOFFICE kommt zwar mit einem eigenen DocSpace daher, den man als Einzelperson gratis nutzen kann. Den benutze ich allerdings nicht, weil ich meine Dateien nicht auf unterschiedlichen Clouds einlagern will. Damit werde ich mich in den nächsten Tagen und Wochen befassen. Und ONLYOFFICE ist gratis.
Bitte an die ONLYOFFICE Entwickler: Überarbeitet das Languagetool Plugin. Das ist so, wie es jetzt implementiert ist, nicht zu verwenden.
1990 gab es in Las Palmas, auf Gran Canaria, eine Diskothek namens Trebol. Im Rückblick betrachtet war das Trebol die wohl wichtigste Diskothek der kanarischen Schwulenbewegung. Es lag zentral, direkt an der schmalen Hüfte von Las Palmas in der Calle Dr. Miguel Rosas. Der Urlaub in Las Palmas de Gran Canaria war meine erste Flugreise und zu verdanken hatte ich die einem Freund meines ehemaligen Freundes und Vermieters, Alfi, dem damals das Lokal „Alfis goldener Spiegel“ gehörte. Ihm war ein Reisebegleiter abgesprungen und so landete ich an seiner Seite auf Gran Canaria und hatte mit ihm auch gleich einen Fremdenführer, der sich dort schon ein wenig auskannte.
Wie sich später herausstellte, war es von unschätzbarem Vorteil für einen wenig selbstsicheren und nur halbwegs gut aussehenden Burschen wie mich, in Las Palmas aufzuschlagen und nicht im Süden der Insel, in Playa del Ingles oder Mas Palomas, wo es schon in den Neunzigern die schwulen Touristen aus Österreich, Deutschland und England Nacht für Nacht krachen ließen. In Las Palmas war ich selbst als schwarzhaariger Tourist unter den einheimischen Schwulen der Exote.
Das Trebol war aber nicht nur eine schwule Diskothek, sondern auch noch eine schwule Sauna: Ebenerdig war die Diskothek und in den drei oberen Etagen befand sich die größte schwule Sauna, die man sich vorstellen kann. Ab Freitagnacht konnte man einen kombinierten Eintritt bezahlen und hatte damit von Freitagnacht bis Sonntagabend unbeschränkten Zugang zur Disco und Sauna. Das hatte für viele einheimische Gays einen gewissen Charme, die aus kleineren Ortschaften übers Wochenende nach Las Palmas kamen, um zu feiern. Man konnte sich dort tatsächlich verlieren, zwischendurch Sauna machen, Dampfbad oder eine Massage genießen oder einfach eine Runde pennen, um dann erfrischt weiterzutanzen.
Der Exot unter heimischen jungen Schwulen zu sein, hatte unübersehbare Vorteile für mich. Ich war in jenen Tagen noch sehr schüchtern und ungeschickt beim Flirten, und das schien die Canarios zu reizen – denn die liebten nicht nur das Flirten, sie beherrschten es auch. Ich wurde in meinem Leben nie wieder so unverschämt und verführerisch angeflirtet wie in den Tagen auf Gran Canaria von einheimischen Jungs. Betrunken stellte ich mir vor, wie es wäre, mich in einen von ihnen zu verlieben und zu bleiben und irgendwie Fuß zu fassen – törichte Träume eines 20-somethings, der sich gerade auf den Weg zum Alkoholiker machte. Die freizügige Flirterei und der übermäßige Genuss von Alkohol führten jedenfalls oft dazu, dass ich nach einem hochintensiven Intermezzo mit einem spanischen Burschen im oberen Teil der Trebol-Anlage glückselig um drei Uhr früh im Club tanzte wie ein Blitz in der Nacht und vor Lebensfreude Tränen in den Augen hatte. „Dancing with tears in my eyes“ sozusagen, zu Guro Josh’s Infinity oder Who’s law:
Diese tanzbaren Elegien sind für mich untrennbar mit Las Palmas Anfang der Neunziger verbunden. Mit naiven Flirtereien und eskapistischen Träumen. Das Trebol gibt es schon lange nicht mehr. Ich weiß nicht, was sich dort jetzt befindet, aber ich hoffe, die Gassen zwischen dem Parque Santa Catalina und der Playa de las Canteras haben noch ihren verwuschelten Charme. Kann mich noch an die dichte Bewölkung über der Stadt erinnern, die das rostige Licht der Natriumdampflampen zurückwarf.
Wie eine Flaschenpost geht mit diesem Posting auch ein Gruß raus zu Juani Bello Sanchez, der damals im Trebol arbeitete und für mich zum Inbegriff des Latin Lovers wurde; ein unglaublich gut aussehender Zwanzigjähriger mit schwarzem Wuschelkopf, braunen Augen und einem umwerfenden Lächeln. Soviel ich weiß, war er damals Student in der Universität Las Palmas und arbeitete nebenher auch noch in der Universitätsbibliothek. Der Kerl hat mir 1991 das Herz gebrochen. Wie? Er hat mich mit seiner ganzen Aufmerksamkeit beschenkt, als wir im Feuersturm im Trebol tanzten, uns umarmten und küssten und später auf seinem Zimmer liebten – in einem Rausch, der uns beide nach dem Unmöglichen süchtig machte. Mich mehr als ihn.
1992 hatte ich dann schmerzhaft gelernt, dass ich für ihn nur ein einfacher, kleiner Flirt war. Eine Fingerübung sozusagen, und meine Annäherungsversuche im Sommer 1992 waren ihm sichtlich unangenehm. Das hat mich damals schlagartig ausgenüchtert und aus den Wolken gefischt. Um nicht zu sagen, es war wie ein Schwall Eiswasser aufs Gemüt.
Wenn ich jetzt an die Zeit zurückdenke, erinnere ich mich vor allem an das Gefühl der Freiheit, an die nächtliche Trunkenheit, meine vollkommene Arglosigkeit gegenüber allem und jedem. Dann erinnere ich mich an die Nächte, in denen ich mit einer Dose Bier im Sand saß und zur Brandung raussah und wie die Brandungslinie im Morgengrauen deutlicher wurde. Die fast ängstliche Trauer, wieder zurückkehren zu müssen nach Wien, und nicht damit umgehen zu können. Nicht bleiben zu können um ewig weiterzufeiern, zu lieben, Sehnsucht in die Brandung schleudern und mit Tränen in den Augen wie ein Blitz in der Nacht zu tanzen.
Weil ich mich gerade daran erinnere: Als ich bei UPC (Liberty Global) arbeitete (Mai 2002 – April 2014), reiste ich oft aus beruflichen Gründen nach Amsterdam. Damals saß das Geld beim Unternehmen locker – wie auch immer – es gab Jahre, da flog ich im Monat 3-4 Mal nach Amsterdam und stieg da, wenn ich zwei Tage blieb, entweder im Radisson Hotel im Businesspark Schiphol ab, im Radisson im Zentrum oder im Hotel Amsterdam American am Leidseplein.
Am ökonomischsten war für mich das Hotel in der Nähe des Flughafens, weil ich von dort aus zu Fuß zum Büro gehen konnte – was gar nicht so übel war, wenn ich in der Nacht zuvor in einer der schwulen Bars in Amsterdam versumpert war und der kleine Spaziergang belebend wirkte.
Am besten gefiel es mir im Hotel Amsterdam American. Ein pittoresker, alter und verspielter Bau mit Würde, einer riesigen Bar und ziemlich guten Mojitos.
Abgesehen davon, mich in den unzähligen Bars in Amsterdam gehen zu lassen, Notizbücher vollzuschreiben oder angeregt mit Leuten zu diskutieren, schätzte ich es, auf Wanderschaft zu gehen, und eine meine schöneren Touren damals war, als ich im Spätsommer (also Anfang September) an einem Freitag gegen 14:00 Dienstschluss machte, mich in den Zug setzte und vom Flughafen Schiphol zuerst nach Haarlem fuhr, dort umstieg und weiter nach Zandvoort. Dort ist nicht nur eine bemerkenswerte Autorennstrecke, für die ich mich leidenschaftlich überhaupt nicht interessiere, und ein ewig langer Strand, an dem zu jeder Jahreszeit (ich war da auch im Winter stundenlang spazieren) Surfer in Neoprenanzügen die Wellen ritten und wohl noch immer reiten. Ich war dort auch schon einmal im Winter, um eine längere Wanderung am Strand zu machen. Strände im Winter haben eine ganz eigene, silbrige Stimmung.
Zandvoort besuchte ich zum ersten Mal im Winter 2010, es war kalt, windstill und nebelig und das Licht war sehr eigen. An mir liefen immer wieder Halbwüchsige in ihren Wetsuits sandaufwirbelnd vorbei, krähten sich gegenseitig etwas zu und verschwanden in Dunst, der vom Meer her über den Strand zog. Dann, im September 2012 nutzte ich den längeren Aufenthalt in Amsterdam und machte diesen schönen Ausflug zum Strand. Es war zu kühl, um schwimmen zu gehen, als setzte ich mich in eine der Surfer-Bars namens Club Nautique, aß, um nicht vom Bier ins Meer geblasen zu werden, Dutch Fries mit gefährlich viel Ketchup und Mayonnaise, sah den Surfern zu, die herumliefen und Wellen suchten, genoss den Wind und den Geruch von Sand und Salz. Ich muss direkt mal in den Keller gehen und in den eingelagerten Notizbüchern nachschauen, ob ich dazu etwas aufgeschrieben hatte.
Leise spielte es akustischen Rock, der Kellner war ebenso freundlich wie gut aussehend, und ich dachte wieder einmal daran, wie es wäre, wenn ich ganz woanders leben würde als da, woher ich bin. Ein Träumer war ich schon immer. Aber auch ein Realist. Sosehr ich diesen Nachmittag bis in den frühen Abend genoss, die Fritten, die vier oder fünf Krüge Bier, ich wusste, dass ich da nicht leben wollte, selbst wenn mir jeden Tag hunderte von Surfern in ihren knallengen Neoprenanzügen vor der Nase herumtanzen würden.
Ist nur so ein Griff in die Vergangenheit, etwas, an das ich mich gerne erinnere, weil zumindest in diesen vier oder fünf Stunden die Welt ihre Probleme für sich behalten hatte, das Bier schmeckte, das Licht großartig war und die Wellen ewig rollten und alles so leicht war wie ein Song von Burt Bacharach.
Cyborg me ist einer meiner kürzesten Romane, dafür ist er allerdings sehr dicht geschrieben und eröffnet mir Möglichkeiten, ihn durch einen oder zwei weitere Romane in mein „Inseln im Westen“ Universum zu verknüpfen. Als ich in Absprache mit dem Verlag nach einem brauchbaren Bild für den Umschlag suchte, fand ich nichts, was mir wirklich zusagte. Zwei Bilder fand ich letztlich, die ich verwendet hätte, wenn da nicht Probleme mit dem Urheberrecht gewesen wären. Der Künstler, der eines der beiden Bilder erstellt hatte, wollte einen unverschämt hohen Betrag für die Nutzung seines Werkes (ich meine, mich an 7000 Dollar erinnern zu können), den Urheber des zweiten Bildes konnten wir leider nicht ausfindig machen.
Jetzt spiele ich seit etwa einem Monat mit KI-generierten Bildern herum und es macht mir Spaß, mit Worten zu malen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass keines der so entstandenen Bilder irgendetwas mit Kunst zu tun hat, aber es macht einfach Spaß, herumzuspielen und vereinzelt, ganz selten, etwas zustande zu bringen, das durchaus brauchbar ist – und für den Umschlag verwendbar gewesen wäre. So habe ich z. B. mit einem Prompt herumgespielt, um ein Bild von Samson Aguilar zu erstellen, dem jungen Cyborg im Roman. Hier ein Bild, das ich so erstellt habe:
Das trifft meine Vorstellung von Samson schon perfekt. Ich weiß nicht, ob es angemessen und gut gewesen wäre, ein solches Bild als Buchcover zu verwenden. Aber schlecht ist es nicht, oder?
Das Titelbild des Blogposts habe ich erst später eingefügt. Das gefällt mir auch recht gut und wird Samson gerecht. Ich denke, ich werde noch eine Weile herumspielen und versuchen, die Stadt zu prompten, in die sich Mexico City in der Zukunft verwandelt hat.
Wir gingen Hand in Hand durch Wüstensturm und Regen, wir gingen in das Land aus Blut und Gelächter und weiter, bis wir an der Küste standen und der Hunger nach Leben uns verschlang
Wir atmeten Brust an Brust und Lippe an Lippe, wir waren jeder für den Augenblick die ganze Welt des anderen: Nie hatte das Meer einsamer und eifersüchtiger an unseren Füßen gezogen als in diesem Moment, nie rollte es kraftvoller als jetzt, da es machtlos war
Wir griffen in den Himmel und küssten uns wir griffen hoch in das wütende Grau und wir fassten darüber hinaus die Metallkante des Horizonts und uns widerfuhr nichts und wenn unsere Hände bluteten von der Schärfe der Welt, dann mischten wir unser Blut und unser Blut mischte sich mit dem Gelächter des Meeres
Wir kämpften uns zurück ins Land durchwanderten die Sierra Maestra und furchtbare Wälder voll wütender Lust und Tod kämpften uns hoch und höher, die Berge hinauf bis unsere Köpfe in den Wolken verschwanden bis unsere Leiber aneinander vibrierten und unsere Hüften miteinander kämpften um Geben und Nehmen
Und das alte Tosen war um uns und in uns und wir teilten es mit dem Himmel und der Erde wir teilten Nässe und Schamlosigkeit und das Donnern umfing uns wie eine Hand und schützte uns und wir konnten nicht aufhören, Engel zu sein, die einander zur Erde warfen und herrschten, um beherrscht zu werden
Und wir blieben, bis unsere Augen vor Erschöpfung weinten und unsere Seelen von der Liebe blind und erschlagen und unser Atem zu Silber verwoben weit und weiter zog und von uns kündete, von uns sang und für uns kämpfte mit dem Schwert der Wahrheit und des Verlustes, mit all der Liebe, die wir im Fallen verschenken konnten,
jeder die ganze Welt des anderen jeder der ersehnte Atemzug jeder der Puls der Sterblichkeit und jeder die Brust, die sich senkte und hob jeder all die Leidenschaft und Unvergesslichkeit jeder nur ein Wimpernschlag Ewigkeit; Jetzt!
Schlussendlich bist Du es Leid allein zu sein und wappnest Dich für das Leben, das Du plötzlich in Dich dringen lassen willst. Du atmest mich an, während Du mir sagst, allein sein ist cool, aber cool sein ist nicht alles. Dein Atem riecht nach Minze, gut: Die Stadtgeräusche sind zwischen Dir und mir, das Licht der Welt ist ebenda und irgendwo bellt ein aufgeregter Hund. Du senkst den Blick und denkst nach, ich schenke Wodka in die Pappbecher – Die Stadtgeräusche sind zu laut für uns, und wir gehen weiter hinaus zur Donau und nicht ins „Flex“, wie wir ursprünglich vorhatten. Du willst mit mir über Einsamkeit reden, und ich nehme Dich, ich nehme Dich beim Wort. Denn Dein Wort ist mir heiliger als Du denkst Du clevere, kleine Hure. Gestern fühlten wir uns müde, Du & ich und das Gespräch kam nicht in Gang. Ich weiß, Du wolltest etwas Wichtiges sagen, es brannte Dir auf den Nägeln, aber: Zwischen den Worten und unter dem gleichgültigen Mond, auf der Promenade am Donaukanal bist Du in meinen Armen eingeschlafen und ich habe Dich aufrichtig geliebt – wie schön Du warst im Zwielicht der Stadt, wie unschuldig für den Moment. Heute sind wir in der Dämmerung raus aus der hitzeschwangeren Innenstadt und durch den zweiten Bezirk über die Donau, um allein zu sein, zu rauchen, zu reden und vielleicht eine Chance aus dem Diamantenstaub des nächtlichen Himmels zu schütteln. Ich werde Dich heute Nacht nicht mit Geschwurbel langweilen und auch nicht mit Vorschlägen, wo wir junge Türken finden können, die sich billig geben, von Stricher zu Stricher, und uns niederficken. Heute geht es um uns, und Du sagst noch mal: Allein sein ist echt cool. Aber irgendwie zu wenig. Ich gebe Dir recht und schau in deine Augen: Hab ich Dir je gesagt, dass Deine Blicke Gänsehaut verursachen und mich völlig verstrahlt neben Dir zittern lassen? Du hast diesen glänzend feuchten Blick, der Schwänze hochwichst und Brustwarzen versteift.
Schön, mein Freund, heute ist die Stadt auf unserer Seite, sie umfasst uns zärtlich und blinkt Katzengold aufs schwarze Wasser der Donau. Der frühe Herbst macht die Nächte kühler, Laub treibt auf dem Strom, wir werfen die Becher in Kübel und gehen auf der Promenade am Wasser entlang. Du hakst Dich bei mir ein und lächelst, dass mir die Luft wegbleibt – Du hast jede Menge Magie in Dir. Obwohl wir beide kleine Stricher sind und Junkies, ist noch Zauber in uns, und auch die Bereitschaft, Magie zu erkennen; so clever bist Du also gar nicht. Du willst den magischen Moment mit hingerotzer Spucke überspielen, aber ich kenne Deine Tricks: Zu viel Bahnhof und komische Kunden in unserem Leben, na los, lächle bitte noch mal so wie eben. Komm, sag ich, sei mein Freund. Nicht nur mein Partner auf dem Strich. Nicht nur eine Zunge, die meine Lippen für den Freier aufblühen lässt. Lass uns abhauen aus der Szene und den Routinen drogenvernebelter Stricher die wir in Wirklichkeit sind. Konnten wir als billige Jungs je die Stadt sehen, wie sie sich uns heute zeigt? Konnten wir je so nebeneinander gehen, ohne dauernd die Jeans über unsere knackigen Ärsche für potenzielle Kunden hochzuziehen, die T-Shirts über den Bauch nach oben zu schieben?
Heute gibt es keine Kunden, keine lästigen Jungschwestern, die es gratis wollen. Heute gibt es den launigen Mond, das Wasser und uns. Wir bleiben stehen, sehen uns um. Dann setzen wir uns ans Ufer und lassen die Stadt und ihren Sound außer Acht. Du legst Deinen Kopf auf meinen Schoß und beginnst Sterne zu zählen, jetzt riecht Dein Atem nach Wodka, aber er ist warm und macht mich süchtig. Du sagst: Küss mich, und ich tu es. Blut rauscht in meinen Ohren, Du fasst in meine Haare und hältst mich fest – Dein Kuss ist gut, an fetten Freierslippen trainiert, unsere Zungen sind wie Kinder in einem Märchenwald – ich glaube an Deine Aufrichtigkeit, wie geübt sie auch sein mag. Du bist müde, ich weiß, müde von all den Versprechen und weinerlichen Schwüren. Du bist müde von den langen Nächten in Hotelhallen, Bars; und den echt miesen Nächten auf der Gasse oder in wanzenverseuchten Betten von Stundenhotels, ich weiß es, weil ich genauso müde bin wie Du. Ich bin nicht einfach nur allein, sagst Du, ich bin einsam. Und will das nicht mehr sein, hörst Du?
Wir küssen uns noch mal, so schläfrig, so gut.
Ich ziehe die Knie an und lege mich auf den tageswarmen Beton, Dein Kopf auf meinem Schoß ist gut, echt gut sogar, der Joint pfeift rein wie ein Tornado, der Himmel ist weit wie schwarzer Samt voll Diamentenstaub – an Reichtum denken wir jetzt nicht. Ich wuschle Dein Haar, Du leckst meine Hand und wir lachen heiser. Dann weinst Du kurz und ehrlich, trinkst Wodka aus der Flasche, und das bringt mich auch zum Weinen & so heulen wir beide & trösten uns Stirn an Stirn, Nase an Nase, Träne an Träne.
Ja, sage ich, lass uns aufhören, cool zu sein. Das ist doch bloß Beschiss hoch vier, wenn Du mich lässt, will ich Dich lieben, bei Dir sein, komm, sei mein Freund. Fick mich jetzt unter diesem sturzbetrunkenen Mond, nimm mich und meine Worte, mein Lachen und meine Tränen, spann mich auf und atme mich an: Ich rieche ebenso noch Wodka, und alles und jedes wird gut. Alles und jedes wird gut. Jetzt lächelst Du wieder, ich lecke Deine Tränen von den Wangen und ich sehe, dass der Mond in Deinen Augen schallend lacht und sich mit uns freut.
Denn wie ich schon sagte: Heute ist die Stadt auf unserer Seite, mit all ihrem Sound und Glanz und Leben.
Und ab jetzt sind wir das auch.
Jetzt sind wir, aus der Ferne gesehen, zwei Zeichentrickfiguren, die zum großen Mond gehen.
Hand in Hand. Das ist gut.
Mit dem Geschmack von Küssen und Tränen im Mund.
Das ist besser.
Und Dein flinkes Lächeln schlägt Wurzeln in meinem Herz.
Angeblich gibt es einen Kulturkampf zwischen dem linken und dem rechten Weltbild. Um Kultur scheint man in rechten Kreisen besonders gerne zu kämpfen, denn das ist ein Kampf im Nebel, den Rechte nie durchdringen müssen. Sie begnügen sich mit Framings und Kriegsgetöse. Sie erweisen sich durchaus geübt darin, den Diskurs zu fordern und eine Diskussion loszutreten, und durchaus als gewiefte Anwender der Rabulistik. Letztendlich aber scheitern die Rechten in jeder Diskussion um Kultur.
Warum?
Weil die Rechte der Schaffenskraft linksliberaler Menschen nichts gleichwertiges entgegenzusetzen hat. Die politische und ideologische Rechte war und ist stets nur gut darin, Kultur entweder zu kritisieren, zu bemängeln, geringzuschätzen, oder sie sich mit unermesslicher Unverschämtheit anzueignen. Was den Rechten gefällt, wird zum Bestandteil ihrer Kultur oder dessen, was sie in ihrer rechts-ideologischen Umlaufbahn dulden, um sich den Anschein von Weltgewandtheit zu geben.
Kultur selbst ist für die Rechten nur dekoratives Beiwerk: Bildende Kunst, Theater, Oper, Literatur: Die Rechte schmückt sich und das, was sie unter Kultur verstehen, mit konservierten Werken. Sie nehmen auch internationale Erfolge (zähneknirschend) in Kauf, beklagen gleichzeitig lautstark den Verfall der Kunst und Kultur. Das taten sie schon vor 100 Jahren, als sie alles Jüdische als entartet diskreditierten, und das tun sie auch noch heute. Rechter Kulturkampf ist zusammengefasst ein einziger, ununterbrochener Raubzug, ein freches Brandschatzen – eine Unverschämtheit gegenüber allen, die Kunst und Kultur um ihrer selbst Willen gestalten, erweitern, schaffen.
Alles, was es in unserer Welt an Kunstschätzen gibt, an Literatur, Malerei und Komposition; alles, was jemals in diesen Kunstrichtungen von Bedeutung war, kam immer von liberalen, offenen, neugierigen, kreativen Menschen. Wie schwer sich die Rechte tut, mit zeitgenössischem Kunstverständnis umzugehen, kann man an den peinlichen, journalistischen Entgleisungen im Politikblog Exxpress nachlesen: Die Redaktion windet sich vor Schmerzen, weil sie einerseits darüber berichten muss, dass Österreich den #ESC2025 gewonnen hat, benutzen das aber gleichzeitig wieder, um Antisemitismus mit moderner Kunst und der schwulen Szene zu verknüpfen; was sie nicht negieren und vom Tisch wischen können, müssen sie zwanghaft übel beleumunden, verzerren und infrage stellen
Wie sich Rechtskonservative argumentativ verbiegen und verrenken, wenn sie einerseits den Patriotismus hochhalten, ja, aber bitte nur den, der ihnen ins Konzept passt, das ist immer wieder äußerst amüsant zu lesen. Das wurmhafte Wortgewusel demaskiert die politische Rechte als das, was sie ist: ein kultureller Schmarotzer ohne Scham und Ehrgefühl, bis obenhin voll mit Standesdünkel und Arroganz.
Obwohl ich mich mit IT schon sehr lange befasse, halte ich mich für keinen Spezialisten. Ich habe vor langer Zeit den MCSA gemacht (Microsoft Certified Systems Administrator) und dementsprechend lange die Windows-Schiene bedient. Damals war die ganze Welt Windows oder Mac. Dass es Linux gab, war mir bewusst, aber da blieb mir vor allem das „angebliche“ How to 15 in Erinnerung. Darin stand sinngemäß, man solle während der Installation von Linux jede Menge Bier trinken. Das würde zwar nicht helfen, aber das Scheitern im Rausch erträglicher machen. Damals (so 1999) musste man sich noch selbst einen Kernel kompilieren und Treiber programmieren. Heute ist das Installieren von Linux auf einem handelsüblichen Notebook oder PC fast einfacher als Windows neu zu installieren. Man doktert mit einer Live-Version herum, schaut, obs einem taugt, und wenn alles im grünen Bereich ist, installiert man es. Die vielen Linuxdistributionen haben jetzt alle grafische Paketverwaltungen und das Nachinstallieren oder Entfernen von Software ist so leicht wie nie zuvor.
Was einen Linuxanfänger oder Umsteigewilligen manchmal abschreckt, ist der Ton in den Hilfeforen der Distributionen oder den Foren auf Reddit. Und diese Foren braucht man als Einsteiger, um sich zurechtzufinden. Viel zu oft bekommt man auf eine Frage zu dieser oder jener Herausforderung die Antwort: Hey, ist ganz einfach, die gibts diese oder jene Befehle in die BASH ein, holst das Log-File, ladest das hier hoch und geht schon. Oder: Wenn Dein Notebook den Fingerabdrucksensor nicht erkennt, da bau Dir doch selbst einen Treiber. Na hahaha.
Diese Patzigkeit ist einerseits verständlich. Noch immer befassen sich sehr viele Leute mit Linux, die damit etwas IT-Elitäres zu tun meinen. Das sind die, wenn sie eine Wohnung suchen, die nach einem „Bastlertraum“ suchen, um sich so richtig austoben zu können. Und um der Welt zu zeigen, was sie können. Dass Linux letztendlich damit steht und fällt, wie gefällig und leicht zu handhaben ist, leuchtet diesen Leuten nicht wirklich ein, hat sich aber zu den Distributoren herumgesprochen, die wirklich viel tun, um Linux vom grollenden Wolf zum schnurrenden Kätzchen zu machen.
Gerade jetzt, wo das Misstrauen gegen „fertige“ IT-Lösungen aus den USA rapide ansteigt, und viele Menschen nach Alternativen suchen, die einen PC einfach nur nutzen wollen, und nicht ihn beherrschen, bis in den Programmcode hinein, könnte die Linux-Community offener werden und Einsteiger etwas freundlicher bei der Hand nehmen.
Jetzt ist viel die Rede von digitaler Souveränität, und die lässt sich wohl am ehesten mit Open-Source-Software erlangen. Das ist nicht nur eine Aufgabe für High-End-Spezialisten, sondern kann seine Breitenwirkung wohl am ehesten entfalten, wenn möglichst viele Standarduser zu folgenden Überlegungen kommen:
Wie mache ich mich unabhängig von Unternehmen, die mich als Bürger gängeln wollen?
Was muss ich tun, um zwar am digitalen Leben zu partizipieren, aber bitte zu meinen Bedienungen?
Wohin ist der Revoluzzer verschwunden, der ich mal mit sechzehn Jahren war?
Warum bin ich in meinen Ansprüchen so beliebig geworden?
Wohin ist mein Wunsch verschwunden, die Dinge auf meine eigene Art zu erledigen?
Wieso lasse ich es zu, dass mich die Großkonzerne in ein konsumgeiles, gesteuertes Kleinkind verwandeln?
Ich bin vor geraumer Zeit nicht nur auf Linux umgestiegen, sondern habe auch meine Herangehensweisen ernsthaft hinterfragt. Vorausschicken möchte ich, dass ich Open Source nicht gleichsetze mit gratis. Es darf etwas kosten, und ehrlich, die Provider von Privacy-First-Lösungen nehmen einem nicht das Weiße aus den Augen. Mein persönlicher Paradigmenwechsel war der Sprung von „ich will alles haben, was geht“ zu „nur das, was ich wirklich brauche“. Digitaler Minimalismus, könnte man das nennen.
Um mit den Big-Playern mithalten zu können, müssten die Open-Source-Lösungen noch gefälliger werden, einfach zu benutzen, hübscher. Viele setzen das bereits um. Ich meine, Linux Mint, Ubuntu oder Zorin Linux sind wirklich schöne Betriebssysteme.
Zuerst einmal scheint es mir wichtig zu unterscheiden zwischen dem, was man für das tägliche Online-Leben braucht und was man so allgemein als „Nice to have“ einzirkelt.
Ich bin sehr genügsam und mein aktuelles Setup sieht so aus:
Mehr brauche ich nicht, und bis auf Standardnotes, pcloud und Onlyoffice kommt alles vorinstalliert mit Linux Mint. Auch ein PDF-Betrachter ist mit an Bord. Und was fehlt, bekomme ich mühelos über die Paketverwaltung – mit der Sicherheit, dass eine Community darüber wacht, dass sich da keine Blödheiten einschleichen.
Mir gibt die Benutzung von Open Source das Gefühl von mehr Autonomie, mehr Kontrolle – und das Wissen im Hinterkopf, dass Open Source nicht einer industriellen Elite gehört, ist auch schön.
Ich rate allen, die ihren „Peter Pan“ und die „verlorenen“ Jungs noch in sich spüren, es mal mit Linux zu versuchen. Das eigene Mindset hinterfragen, neue Wege suchen, frei nach Robert Frost im Winterwald den weniger begangenen Weg zu wählen, denn dies macht den Unterschied.
[…] es gibt nun mal Werte, die dauerhaft und unverbrüchlich sind und damit die Grundlage für eine zivilisierte Gesellschaft bilden: Völkerrechte, Menschenrechte, Grundrechte. Diese Grundwerte sind fundamental und nicht beliebig. Das wissen Juristen und Völkerrechtsexperten, die allesamt hinzugezogen wurden und werden, wenn es um den Beitritt zur EU geht.
Und ein gemeinsames gesellschaftliches Fundament zu haben, bedeutet keinesfalls, die Eigenschaften und Stärken der einzelnen Mitgliedsländer zu schwächen oder zu negieren. Andererseits frage ich mich, durch welche besonderen Eigenschaften und Stärken sich der Ungar von mir unterscheidet, der Tscheche, der Slowake, der Slowene oder der Deutsche – um nur ein paar zu nennen?