Der Falke im Sturm

Teil 2 der Kuba-Trilogie

Der französische Student Lucas Reno wird von der Universität Havanna aufgrund seiner Arbeit über Dissidententum nach Kuba eingeladen, um die Ereignisse, die vor einigen Jahren zu einem Paradigmenwechsel führten, mit eigenen Worten nachzuerzählen.

Lucas kennt die offizielle Geschichte, die glatt, aber lückenhaft ist. Er nimmt die Aufgabe an und beginnt, aus dem, was er schon weiß und aus dem, was er vor Ort sieht und erfährt, die Geschichte der sanften Revolution nachzuerzählen. Er ist dabei kein „zuverlässiger“ Erzähler, da er parteiisch ist, die Protagonisten der Ereignisse aus seiner homoerotischen Perspektive positiv konnotiert und Ereignisse mystifiziert.

Während er von einem Studenten der Universität Havanna zu den bedeutsamen Orten begleitet wird und Zeitzeugen trifft, wird deutlich, dass die angeblich so sanfte Revolution von langer Hand geplant war und dass der Architekt des Umsturzes Grausamkeiten und Mord in Kauf nahm. Der Druck auf Lucas, an seiner Geschichte festzuhalten, wächst, bis er in Panik die Flucht ergreift und in Lebensgefahr gerät.

Notizen

Der Roman handelt komplett auf Kuba und die meisten Orte, die im Roman erwähnt werden, haben wir auf unseren zahlreichen Reisen nach Kuba immer wieder besucht. Die wesentlichsten Orte jedenfalls sind Cidra, Matanzas, Havanna, Mi Cayito und Tarará.

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Bei Mi Cayito, das ein Stück östlich der Playa Mar Azul liegt, haben wir im Sommer 2010 den Radrennfahrer Frank Montalvo kennengelernt, der sehr sympathisch war und der uns als Sprach- und Reiseführer unterstützte. Er inspirierte mich zu Hauptfigur des Romans, Franco.

Franks Geschichte wäre einen eigenen Roman wert. Er nahm einige Male an der Vuelta a Cuba teil, wo er Achtungserfolge erzielte. 2016 gelang ihm die Ausreise von Kuba nach Florida, wo er dann auch lebte, um dann 2017 zu seinem Geburtstag nach Kuba zurückzukehren und mit seinen Freunden, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte, zu feiern. Die Party stieg in der Fabricá De Arte und ein paar Mädchen wollten dann noch in Matanzas weiterfeiern. Also packte Frank die vier Mädchen in den Mietwagen und fuhr aus Havanna raus Richtung Osten, nach Matanzas, wo der Wagen wohl wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Straße abkam, sich mehrmals überschlug und in Flammen aufging. Niemand überlebte den Unfall.