Piero X

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Piero X ist vermutlich der Roman, an dem ich am längsten gearbeitet habe. Die Grundidee, die ich in der Novelle Mistah Zumbee verarbeitet habe, schrieb ich 201o oder 2011. Darin erzähle ich den Teil der Geschichte, der in der Gemeinde südlich von Wien handelt. Die Vorgeschichte schrieb ich mit dem Arbeitstitel Herr X.

Es ist trotz ihrer vordergründigen Einfachheit wohl auch meine moralisch komplexeste Geschichte über Unschuld und Schuld und die wechselwirkenden Mechanismen – und über die Entlastungsmythen der Gesellschaft, wenn dort, wo Unschuld war, auf einmal das reine Böse seine Zähne fletscht.

Der Weg zur Veröffentlichung war steinig und weit, doch jetzt ist es geschafft. Das Lektorat ist abgeschlossen und der Verlag bereitet die Veröffentlichung vor.

Worum geht’s?

Es ist die tragische Geschichte eines schwulen Jungen, der zu jung, um wirklich schuldig zu sein, und Schuld zu verstehen, die größte Schuld der Welt auf seine Schultern häuft, als er nach dem grausamen Tod seines besten Freundes den Halt im Leben verliert und sich in zwei Personen verwandelt. Der eine, ein unschuldiger und verwirrter Junge, der andere, sein zynischer, sadistischer Schatten, der sich selbstständig macht …

Es ist die Geschichte ungeklärter, brutaler Morde in den späten Siebzigern in der Stricherszene im Wiener Prater, die kaum Niederschlag in den Zeitungen fanden, weil es um Opfer ging, derer man sich schämte. Und weil man keinen Schuldigen präsentieren konnte …